Probleme, körperliche sowie seelische, zuzugeben und an ihnen zu arbeiten, gilt für einige von uns und
besonders für Männer als Schwäche. Patriarchale Denkmuster und Strukturen erlauben vielen Männer noch heute keine Schwachheit. Was man(n) nicht selbst in den Griff bekommt, wird in der Regel ignoriert.
Doch natürlich haben auch Männer eine Psyche, die Schaden nehmen kann. Anstatt hier therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen, entwickeln viele Männer depressive Rückzugsstrategien. In manchen Fällen kann sich auch Gewalt- oder Suchtverhalten daraus entwickeln.
Darüber spricht man(n) nicht
Vielen Männern ist es enorm wichtig, alles Intime mit sich selbst auszumachen. Alles Private sollte möglichst innerhalb der Familie bleiben. Man(n) sieht sich als Beschützer dieser Familie, als zuverlässige Stütze. In diesem Bild ist kein Platz für Schwäche oder Makel.
Dabei geht die Mehrheit von uns Männern lediglich mit sich selbst so streng ins Gericht. Denn, mal ehrlich, wie dächten Sie denn über einen guten Freund, von dem Sie erfahren, er ginge neuerdings zu einem Therapeuten?
In der Regel zeigen sich in diesem Fall auch Männer aufgeschlossen und vorurteilsfrei. Kein Mann würde seinem guten Freund all die (männlichen) Kompetenzen absprechen, die er bisher von ihm kannte, weil dieser an anderer Stelle offensichtlich weniger “perfekt“ zu sein scheint. Diese Sichtweise auf sich selber anzuwenden, fällt den meisten von uns Männern schwer. Vielleicht hilft es dann sich vorzustellen, dass Ihnen nach einem Coaching oder einer Therapie, all die Dinge, die Sie jetzt schon gut meistern noch besser gelingen und Sie die anderen lediglich modifiziert haben. Denn (salopp gesprochen) …
nicht nur Autos kann man tunen